Vorwort
jetzt erst recht. Die Zinsen steigen, die Inflation grassiert, der Wirtschaft droht eine Rezession. Und niemand weiß, welche ökonomischen Auswirkungen auf unseren Lebensstandard die kommenden Jahre mit sich bringen werden: Sie nicht, ich nicht und wer doch meint, er wisse Bescheid, der hat eine bessere Glaskugel zur Hand als unsereins. Ob Zins und Inflation bei 3, 5, 7, 9 oder wieder bei 0 Prozent liegen werden, steht in den Sternen. Ob unsere Arbeitsplätze weiterhin so sicher sein werden wie heute – wer weiß? Und ebenso wenig ist sicher, ob sich der deutsche Exportüberschuss auch in Zukunft auf dem Niveau des vergangenen Jahrzehnts halten wird. Nur eines scheint sicher: Unsere Einnahmen werden in den kommenden Jahren auf jeden Fall weniger wert sein, denn wir werden uns mit dem, was wir monatlich verdienen, weniger leisten können.
Wenn unser Einkommen in Zukunft weniger wert sein wird, dann müssen wir uns jetzt erst recht um unsere Finanzen kümmern. Gerade jetzt wäre ein passives Einkommen gut. Es würde zu mehr Sicherheit beitragen und uns mehr Freiheiten bieten. Denn: Es würde für uns sorgen. Und umgekehrt: Sie müssten sich weniger Sorgen um finanzielle Engpässe machen, zumal in Zeiten, die alles andere als sorgenfrei sind.
Das ist ein unbequemer Einstieg, ich weiß. Sie haben wahrscheinlich etwas Erfreulicheres und Erbaulicheres erwartet. Aber man muss unbequemen Wahrheiten ins Gesicht sehen, um ihnen etwas entgegensetzen zu können. Und deswegen lege ich noch eine Schippe drauf: Alle müssen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen. Wir dürfen uns weder auf den Staat noch auf den Partner blind verlassen. Und das gilt erst recht für Frauen!
Noch immer investieren nämlich vor allem Frauen zu wenig Zeit und Geld in ihr eigenes Vermögen. Egal ob an der Börse, am Immobilienmarkt oder bei sonstigen Kapitalanlagen: Auf einen weiblichen Investor kommen in Deutschland im Durchschnitt zwei männliche Investoren. Dabei machen Finanzen Spaß, und zwar aus zwei simplen Gründen: Erstens schafft man sich damit finanzielle Freiheit – Freiheit von Alterssorgen, Freiheit von Geldsorgen, Freiheit von Abhängigkeiten (auch vom eigenen Partner). Und zweitens verschaffen Finanzen Befriedigung. Wie beim Sport gibt die tägliche kurze Routine Zufriedenheit, weil man etwas für sich und die eigene Zukunft und Unabhängigkeit getan hat.
Daher gilt ab sofort: Wir wollen erfahren, wie wir uns am besten um unsere Einnahmen und Ausgaben, um unseren Vermögensaufbau und damit die Grundlagen unserer finanziellen Unabhängigkeit kümmern. Sie werden sehen: Es macht Spaß, mehr über Geld zu erfahren. Wir wollen die wichtigsten Themen rund um Ihr Geld besprechen: Ihr Konto, Ihre Schulden, Ihre Investitionen und Ihr Vermögen. Und wir sollten uns ansehen, wie Sie Ihr Konto in Ordnung bringen, Ihre Schulden tilgen, Ihre Investitionen ankurbeln und Ihr Vermögen aufbauen.
Warum also sollten Sie dieses Buch lesen? Ich habe darauf eine Antwort: Weil die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass auch Sie zu der Mehrheit der Frauen gehören, die sich bisher nicht um Geld gekümmert hat. Sie sind finanziell unterversorgt. Sollten Ihre aktuellen Einkommensströme wegfallen, würden Sie wahrscheinlich schlecht dastehen – jedenfalls schlechter als die meisten Männer. Selbst gutverdienende Frauen, und davon gibt es immer mehr in unserem Land, haben keine ausreichende Altersvorsorge, verfügen über kein passives Einkommen und sind damit nicht finanziell unabhängig. Um Ihnen die Gefahren dieser Situation und Auswege daraus aufzuzeigen, ist dieses Buch da.
Dazu schauen wir uns an, wie und wo man am besten investieren kann. Mit kleineren genauso wie mit größeren Beträgen. Denn für jeden Geldbeutel gibt es Wege, mehr aus dem eigenen Geld zu machen. Die Regeln bleiben dieselben. Ob Sie 100 Euro oder 1000 Euro im Monat beiseitelegen können, spielt keine Rolle. Oder zumindest keine entscheidende Rolle.
Als Immobilienökonomin vertrete ich dabei eine klare Meinung: Eine Frau, eine Wohnung. Ich bin überzeugt, dass der Kauf einer Immobilie zur Kapitalanlage, also einer vermieteten Wohnung, der wichtigste Schritt ist auf dem Weg zu mehr finanzieller Unabhängigkeit und wirtschaftlicher Absicherung. Langfristig schaffen Sie sich mit einer eigenen Wohnung finanzielle Freiheit.
Deswegen wollen wir genau prüfen, welche Investitionen die wenigsten Risiken mit sich bringen. Denn was Männer können, schaffen wir erst recht. Zu lange haben wir Frauen uns darauf verlassen, dass andere unsere Rechnungen übernehmen. Damit muss Schluss sein. Sie und ich wollen selbstsicherer mit unserem Geld umgehen und dieses Wissen nutzen, um unseren Vermögensaufbau und unsere finanzielle Unabhängigkeit mit Spaß und Erfolg zu managen.
Kurzum: Ich möchte Sie wachrütteln. Ich möchte, dass Sie nach meinem Buch weitere Bücher lesen, neugierig werden, sich beraten lassen. Und ich möchte, dass Sie spätestens nach diesem Buch anfangen, sich mit Ihrer persönlichen finanziellen Unabhängigkeit zu beschäftigen. Ich will nicht, dass Sie sagen: »Ja, stimmt, ich sollte mich um meine Finanzen kümmern. Noch schlimmer: Ich hätte mich um meine Finanzen kümmern sollen – denn dann ist es längst zu spät.« Ich will, dass Sie es tatsächlich tun und investieren. Und zwar jetzt!
Ihre Laura Victoria Schick